Traversflöte

Christoph Dorner

Der Flöte wird, als einem der ältesten Instrumente der Menschheit, in vielen Kulturen eine magische Eigenschaft zugesprochen. Vielleicht ist das auch ein Grund, weswegen ich selbst als Jugendlicher bereits nach kurzer Zeit von diesem Instrument völlig eingenommen gewesen bin, und diese Begeisterung mich bis heute begleitet. Und da mich während meines Studiums an der Frankfurter Musikhochschule die verschiedenen Epochen und Stilrichtungen, in denen die Querflöte eingesetzt wird, stark interessiert haben, schloß ich nach dem Abschluß meiner Ausbildung als Instrumentalpädagoge noch ein Aufbaustudium der Historischen Interpretationspraxis an, in dem ich das Spiel der barocken Traversflöte erlernte. Daneben beschäftige ich mich – quasi auf der entgegengesetzten Seite der Musikgeschichte – intensiv mit der zeitgenössischen Musik. Dementsprechend konzertiere ich heute überwiegend in verschiedenen Barockorchestern und Kammermusikensembles, sowie in Formationen der zeitgenössischen Musik.


Als Instrumentallehrer möchte ich die Begeisterung für dieses Instrument an meine Schülerinnen und Schüler weitergeben. Hier freut es mich besonders, dass viele meiner Schülerinnen und Schüler nach dem Erlernen der fundamentalen Kenntnisse in verschiedenen Schul- und Laienorchestern aktiv sind. Denn die Querflöte ist ein wichtiges Orchesterinstrument, und gerade auch beim Orchesterspiel lassen sich sowohl Rhythmus, als auch Intonation als die zwei wesentlichen Säulen des Zusammenspiels besonders gut erlernen.
Auch die Pflege der Kammermusik ist mir aus genau diesen Gründen besonders wichtig. So beziehe ich Schülerinnen und Schüler gerne auch schon mit den ersten Anfangskenntnissen in leichten Stimmen in von mir organisierte und geleitete Kammermusikprojekte in den unterschiedlichsten Besetzungen ein. Dass das Zusammenspiel mit anderen neben der Ausbildung musikalischer Fähigkeiten in ganz besonderem Maße auch soziale Kompetenzen stärkt und fördert, ist mir im Laufe meiner langjährigen Erfahrung immer bewusster geworden. So stärkt die Verantwortung für eine eigene Stimme in enormem Maße das Selbstvertrauen gerade auch von Kindern. Und die Erfahrung, dass eine gelungene Aufführung eines Kammermusik- oder Orchesterstückes ausschließlich im Teamwork als Zusammenspiel funktionieren kann, ein Gegeneinander hingegen in der Musik nie zum Ziel führt, ist meines Erachtens wichtig für die Entwicklung eines stabilen Sozialverhaltens.
Dass eine gelungene Probe und ein schönes Konzert darüber hinaus viel Spaß, und alle Beteiligten ganz berechtigt auch stolz auf die eigenen Fähigkeiten machen, steigert natürlich ganz direkt die Motivation zum häuslichen Üben.

Das Üben des Instrumentes ist letztlich unerlässlich. Ebenso ist es aber auch in besonderer Weise sehr persönlich. Es bedeutet die intensive Auseinandersetzung nicht nur mit den technischen Seiten des Instrumentes, sondern immer auch mit den eigenen Stärken und Schwächen. Es fordert und fördert in hohem Maße Konzentration und Geduld, bietet Glücksmomente. Die Erfahrungen, die beim Üben gesammelt werden stärken andererseits auch den Umgang mit frustrierenden Erfahrungen und führen in der fortschreitenden Entwicklung idealer Weise zu einer angemessenen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und des eigenen Potentials. Insofern ist mir als Lehrer das Üben meiner Schüler als selbstverständliche Tätigkeit im Tagesablauf sehr wichtig.

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